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aus der Seniorenabteilung

Die Sommerreise der LSV-Senioren 2023

Die Sommerreise der LSV-Senioren 2023

Fünf wunderbare Tage in Flandern 21. bis 25. August 2023

Montag | Anreise

Stau auf der Autobahn … das ist für uns Lehrter nichts Ungewöhnliches und war der Grund für einen Umweg über die A7 auf der Fahrt zu unserem Sommerreiseziel, nach Belgien.

Wie in all den Jahren zuvor, natürlich nicht auf direktem Weg, sondern mit einem Zwischenstopp in den Niederlanden, in Venlo. Unsere LSV-Senioren, aufgeteilt in drei Gruppen und drei wartende Gästeführer, starteten dort auch in diesem Jahr wieder mit dem vertrauten Ritual der Stadtspaziergänge, mit dem unsere jährlichen „Reiseabenteuer“ jeweils beginnen. Wir ließen uns durch die schmalen Gassen der Altstadt führen, wurden auf besondere und alte Gemäuer aufmerksam gemacht und ließen uns von der Kunstbegeisterung unserer Stadtbegleiterin anstecken. Sie wies uns auf unzählige Bronzestatuen und kleine Bronzestatuetten hin und rief immer wieder: „Ist das nicht wunderschön?!“ Auch als wir kurz darauf an einem alten schmiedeeisernen Zaun entlanggingen, hörten wir wieder ihr begeistertes Ist-das-nicht-wunderschön? und sahen auf jeder der vielen Zaunspitzen ein nur wenige Zentimeter großes Bronzefigürchen oder ein Bronzeköpfchen stecken. Jedes Teil anders, jedes Teil mit einem anderen Charakter. Doch schon bald darauf endete unsere Entdeckungstour durch die historischen Gassen. – Der Bus wartete.

Wir fuhren jetzt nach Belgien, genauer: nach Nazareth, etwa zwanzig Kilometer von Gent entfernt. Es war bereits später Nachmittag, Rushhour, und es schien, als hätten alle Belgier zur selben Zeit Feierabend. Die Autobahn wurde voller und voller und unsere Fahrt immer langsamer. Wir erreichten unser Hotel mit etwas Verspätung. Doch das Abendmenü wurde einfach um eine halbe Stunde verschoben (ein Lob an die Küche), und wir verbrachten den Abend ganz entspannt auf der Terrasse.

 

Dienstag │ Gent

Unser Tagesziel Gent lag nur etwa zwanzig Kilometer vom Hotel entfernt und war schnell erreicht. Die Stadt, insbesondere die Altstadt, lernten wir wieder auf einem der drei geführten Stadtspaziergänge kennen. In ruhigem, gemächlichem Tempo folgten wir unserem Begleiter durch die stillen und autofreien Straßen und Gassen und hörten seinen Geschichten zu, die er uns zu den mittelalterlichen Gebäuden der Stadt, den Kirchen und Türmen erzählte. Alles in der ihm eigentlich fremden Sprache, deutsch, mit einem „gemütlichen“ Akzent. Die Tour endete nach etwa eineinhalb Stunden auf dem Platz vor der großen St.‑Bravo‑Kathedrale, die wir kurz darauf besichtigen wollten. Die Zwischenzeit nutzten wir in dem einen oder anderen der vielen Straßencafés für einen Kaffee oder was immer man gern wollte.

Dann begann die Erkundung der großen St.‑Bravo‑Kathedrale. Wir, die erste Gruppe der Senioren, waren gerade durch die Eingangskontrolle gekommen und hörten noch die Information, mit dem Lift auf die zweite Ebene zu fahren, was wir auch taten. Wir sahen uns um und waren sehr beeindruckt von den unüberschaubar vielen Kunstwerken und Gemälden. Wir schauten hierhin und dorthin, aber den Guide, der uns so viel erklären sollte, den sahen wir nicht. Doch auch so gingen wir durch alle möglichen Ebenen bis hinunter in die Krypta und bewunderten die alten Kunstschätze.

Die andere Gruppe, erfuhren wir später, hatte mehr Glück: einen Guide, der sie über die vielen, teils jahrhundertealten Kunstwerke informierte, und für jeden eine „Augmented Reality“-Brille, durch die sie „durch die Zeiten“ wandeln und sehen konnten, wie es vielleicht vor Jahrhunderten ausgesehen haben mag. Diese Gruppe erzählte danach auch von einem grandiosen Erlebnis aus der vergangenen und doch lebendigen Fantasiewelt. Einen unvergesslichen Eindruck hatte jedoch die Präsentation des 1432 enthüllten prächtigen Genter Altars hinterlassen.

Damit war aber unser gemeinsamer Erlebnistag noch nicht zu Ende. Wir besuchten noch die Grafenburg, bekamen zu Beginn ein kleines Gerät, ähnlich einer Fernbedienung, in die Hand und wurden auf eine Art Erlebnisgang durch die ganze Burg geschickt. In den engen Türmen ging es auf schmalen, ausgetretenen Steinstufen ‘rauf und ‘runter; wir kamen durch die uralten Räume, sahen Verliese und Folterkeller und hörten zu allen der vielen Stopps eine erklärende, vergnügliche Geschichte. Ob der ein oder andere von den vielen steilen Treppenstufen Muskelkater bekommen hatte, haben wir nicht erfahren.

 

Mittwoch │ Brügge

Für heute stand Brügge auf dem Erlebnis-Reiseplan. Brügge ist UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt und sehenswert. Wir fuhren etwa eine Stunde vom Hotel bis nach Brügge und erfuhren schon während der Fahrt, dass der Bus nicht in die Stadt hineinfahren dürfe, sondern auf einem extra dafür eingerichteten Parkplatz außerhalb der Stadt parken müsse. Die restlichen eineinhalb Kilometer müssten wir halt zu Fuß gehen. Aber die drei gebuchten Gästeführer würden bereits auf uns warten.

So stiegen wir aus und warteten etwas unentschlossen auf besagte Gästeführer. Aber es dauerte noch eine Weile, bis wir endlich zueinanderfanden und unsere drei Gruppen mit ihrem jeweiligen Gästeführer starten konnten. Wir gingen nun getrennt Richtung Brügger Altstadt. Unser Gästeführer stellte sich uns als Herr Daniel H. vor und wies sogleich auf ein altes Gemäuer mit einer großen geschlossenen Tür darin und sagte, dahinter seien Fledermäuse. Wir gingen weiter. In einem größeren Schaukasten hing ein Stadtplan von Brügge. Unser Herr H. erklärte uns die Entstehung Brügges in den ovalen Stadtgrenzen, die auf die sie umgebenen Flüsse zurückzuführen seien. Wir gingen weiter und erreichten die von Touristen übervolle Altstadt und ein großes Tor mit einem kleinen Hinweisschild, dass dieses Tor nachts verschlossen ist. Wir gingen hindurch und befanden uns im Beginenhof. Herr Daniel erzählte uns die Entstehungsgeschichte des Beginenhofs (ab dem 13. Jahrhundert) und seiner Bewohnerinnen, von ihrem karitativen Engagement durch die Jahrhunderte und von den verschiedenen Einrichtungen.

Während wir langsam über das holprige Kopfsteinpflaster gingen, sagte jemand etwas von Schuhen mit hohen Absätzen, was Herr H. sofort aufgriff und einiges vom belgischen Königshaus erzählte und von der Königin Mathilde, die stets in diesen aparten Schuhen daherkäme und immer so elegant gekleidet sei. Die Zeit schritt voran, und wir gingen langsam weiter. Er zeigte noch kurz auf ein sehr enges Gässchen, das einst „eine nicht sehr gute Gegend“ gewesen sei. Gleich darauf kamen wir beim Bootsanleger an, wo sich Herr Daniel von uns verabschiedete und wir auch die beiden anderen Gruppen trafen. Wir standen noch ein Weilchen im warmen Sonnenschein, sahen den Booten zu, die mit vielen Touristen eng besetzt auf den Kanälen herumfuhren, bevor wir uns auch in die lange Schlange der Wartenden einreihten. Natürlich reichte ein Boot nicht für uns alle. Doch als das erste voll besetzt abgefahren war und wir nun einer nach dem anderen in das zweite kletterten(!), reichte für uns der Platz nicht so wirklich. Letztendlich saßen wir aber alle für die halbstündige Fahrt dicht an dicht und auf Notsitzen und sahen uns vom Boot aus die Rückseite der Häuser an, die wir gerade von vorn gesehen hatten.

Später bummelten wir noch in kleineren Gruppen oder auch allein durch die Altstadt. Es gab ja so viel zu sehen.

 

Donnerstag │ Brüssel

Geplant waren für heute die schon traditionelle Führung durch Brüssels historischen Stadtkern, eine sich anschließende Busrundfahrt, um weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen, und ein Besuch des Europa-Parlaments. Nun ja – manchmal kommt es halt anders …

Die Wetterberichte hatten nach den schönen, warmen Sonnentagen Regen angekündigt und niedrigere Temperaturen. Doch als wir pünktlich um halb zehn unsere Tagesfahrt starteten, hielt sich das Wetter noch, und kühler war es auch nicht. Hatten sich die Wetter-Apps geirrt? In Brüssel wurde der Verkehr immer dichter, je näher wir unserem Ziel kamen. Und dann standen wir. Fuhren ein paar Meter – und standen. Gefühlt stundenlang. Eineinhalb bis zwei Stunden waren es sicherlich. Und dann fing es an zu regnen. Die drei Gästeführer warteten im Regen vergeblich auf uns. Veronika telefonierte zwischenzeitlich mit ihnen. Und als der Stau sich langsam, langsam auflöste, stieg einer der Gästeführer zu uns in den Bus, und wir kamen doch noch zu einer, wenn auch abgekürzten Busrundfahrt mit vielen interessanten professionellen Informationen.

Der anschließende Besuch des Europa-Parlaments verlief dann wieder wie geplant.

Es war trotz Regen und stundenlangem Stau ein toller Tag. Oder vielleicht gerade deswegen? Wir hatten jedenfalls danach viel zu erzählen.

 

Freitag │ Rückreise

Wenn es auch am Freitagmorgen trüb und neblig war, stellten wir uns doch alle brav für das obligatorische Gruppenfoto auf dem feuchten Rasen auf, stiegen gleich darauf in den Bus, und dann begann unsere Heimreise mit einem Aufenthalt in Mechelen. Mechelen? Nie gehört? Mechelen ist die weltberühmte Hauptstadt des Glockenspiels und der Carillonneure (Turmglockenspieler) und hat die berühmteste Glockenspiel-Schule überhaupt, mit 75 Studenten aus aller Welt. Die Studenten, die in ihrer Glockenspiel-Schule ihre Musik über Kopfhörer kontrollieren und hören können, spielen natürlich auch zu festgelegten Zeiten in den Kirchen. Das gefällt aber nicht allen Einwohnern, gab unser netter Gästeführer zu, auch wenn die meisten wohl daran gewöhnt seien. Das alles und noch mehr Geschichtliches mit vielen Jahreszahlen zu den Kirchen und historischen Gebäuden erfuhren wir wieder bei diesem letzten Stadtrundgang unserer Reise. Dass es während der Zeit ab und zu etwas regnete, störte uns eigentlich weniger. Wir waren darauf vorbereitet, richtig angezogen und hatten auch Schirme dabei.

Wir stiegen wieder in den Bus und fuhren weiter Richtung Osten, mit einer letzten längeren Pause, in der unser Busfahrer Victor zum wiederholten Mal sein Tischchen aufbaute, die Tischdecke drauflegte, heiße Würstchen verteilte und heißen Kaffee bereitstellte. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein. Was für ein Sommerreise-Abschluss!

Unser Dank für die gelungene Seniorenreise 2023 gilt wieder Veronika und ihrem Team, Jürgen und Horst, und unserem Busfahrer Victor für die immer gut Laune und 1450 sicher gefahrene Kilometer.

 

 

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