21 Personen fuhren am Samstag, den 28. 9., um 9:37 Uhr von Lehrte mit der S-Bahn bis zur Haltestelle Karl-Wiechert-Allee und von dort weiter mit der U 4 in Richtung Garbsen bis zur Haltestelle Jädekamp. Hier begann die Wanderung in den Garten.
Der Hinübersche Garten in Marienwerder zählt zu den frühesten Landschaftsgärten in Deutschland. Im Rahmen des Expo-Projektes „Stadt der Gärten“ wurde die Parkanlage nach historischem Vorbild wieder hergerichtet.
Den 40 Hektar großen Garten am Kloster Marienwerder legte der damalige Amtsvorsteher des Klosters, Jobst Anton von Hinüber, nach englischem Vorbild um 1767 bis 1784 an.
Es gibt fast keine Empfindung, die der Garten zu Marienwerder nicht erweckte:
Heiterkeit, Freude, sanfte Melancholie, süße Schwermut, Liebe der Ruhe und der Einsamkeit der Freundschaft und der Tugend. Vergessenheit der Sorgen, Erhebung über die Torheiten des Lebens und selbst ein Vorgefühl von den Szenen einer noch schöneren Welt.
So schrieb Christian Cay Lorenz Hirschfeld 1785 in seinem 5. Band „Theorie der Gartenkunst.“
Jobst Anton von Hinüber geboren am 11.08.1718, begann im Alter von 17 Jahren ein Jurastudium an der damals neugegründeten Landesuniversität in Göttingen. 1737 unternahm er eine Bildungsreise, die ihn in die Niederlande, nach Frankreich und England führte.
Besonders interessierte er sich für die englischen Landschaftsgärten und die neuen Techniken der Landwirtschaft. Er wurde gegen Ende seines Aufenthaltes in England in die Freimaurerloge Charing Cross aufgenommen.
Im Oktober 1749 trat er der Freimauerloge „Friedrich“ in Hannover bei, die noch heute unter dem Namen „Friedrich zum weißen Pferde“ besteht. König Georg III. berief Jobst Anton von Hinüber im Jahre 1760 zum Amtmann des Klosters zu Marienwerder.
Nach seiner zweiten Englandreise 1766/67 begann er mit der Anlage des Landschaftsgartens. Die Gestaltung des Gartens war geprägt durch aufklärerisches Gedankengut und das damit verbundene Weltbild der Freimaurer. Gleichheit, Freiheit, Toleranz und Humanität lauteten die Maximen des Bundes.
Weitere Informationen: https://www.hannover.de>Hinüberscher Garten. Hier können die Broschüre und die Audiodateien zum Spaziergang durch den Garten heruntergeladen werden.
Nach dem Spaziergang durch den Garten wanderten wir in Richtung Seelze. Bevor wir den Ort erreichten kredenzte uns Heidi noch einen leckeren „ostfreeske Tee Söpke“. Schwungvoll liefen wir weiter ins Restaurant „Hafenblick“ zur Mittagspause. Danach ging es vom Bahnhof Seelze mit der S-Bahn nach Hannover und von dort nach Lehrte.
Bild oben: Die Kunstinstallation - der Schriftzug „Humanität “- wurde im Jubiläumsjahr 2017 inszeniert. Hier soll wohl früher eine Hügelhalle „Tempel der Humanität“ gestanden haben.